Der Kolibri, ein in verschiedenen geografischen Breiten Lateinamerikas lebender kleiner und agiler Vogel besticht durch seine Schönheit, Eleganz und seine vielfältigen Farben. Genau aus diesem Grund wurde dieser Name von unserem kreativen Team für jene Rubrik gewählt, die sich mit Umweltfragen in Lateinamerika auseinandersetzt.
Die Beziehungen der Menschheit zu den sie umgebenden Medien erfolgt auf unterschiedliche Weise. Es gab im Laufe der Zeit verschiedene Formen, um die den Menschen umgebende Welt zu verstehen und mit ihr zu interagieren. Eine Methode, die Natur zu betrachten, basiert auf den Prinzipien der Nutzung derselben, um die Grundbedürfnisse und neu geschaffenen Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen und der Umwelt die Rolle des Anbieters von natürlichen Ressourcen zuzuweisen. Die Umwelt ist es schließlich, die heute infolge der entstandenen Konsum- und Marktgewohnheiten anfällig für Veränderungen und Ausbeutung ist.
Aber dies ist nicht die einzige Möglichkeit, unsere Erde zu betrachten, denn auf unserem Planet stehen einander verschiedene Ideen und Gesellschaften gegenüber und führen eine Koexistenz. Dies ist eines der Ziele dieser Rubrik, nämlich die Betrachtungsweisen und -formen, die sich in Lateinamerika bisher manifestiert haben, die heute existieren und einander gegenüberstehen, zu vertiefen und zu verstehen. Themen wie Artensterben, Zerstörung von Lebensräumen, Neo-Extraktivismus, Nomadentum, natürliche Korridore, Klimawandel, Veränderung des Ökosystems, Megaprojekte, Agroforstwirtschaft, Monokulturen, Beziehung der Gemeinschaften zu Tieren und traditionellen Pflanzen, Bedeutung der Welt und von Kosmovisionen innerhalb der Region sind lediglich eine kleine Auswahl der möglichen Vielfalt, die – so wie Kolibris – die Räume “unseres Amerikas” überfliegen.

Luciana Camuz Ligios