CoyunturaEdición #8

[:es]Der gezielte imperialistische Wahn gegen Venezuela[:de]Der gezielte imperialistische Wahn gegen Venezuela[:]

[:es]Zoraida Nieto presenta su opinión y perspectiva acerca de la situación actual de Venezuela.

Ein Kommentar von Zoraida Nieto, die ihre Meinung und Perspektive zur aktuellen Situation in Venezuela präsentiert.

 


 

Der gezielte imperialistische Wahn gegen Venezuela

 

Zoraida Nieto*

 

Die Massenmedien und der überregionale Einfluss wirtschaftlicher Macht und politischer Projekte, v.a. seitens der USA und West-Europas, sowie die gewichtige Rolle oppositioneller Kräfte auf dem Kontinent gegen die venezolanische Regierung seit mehr als 15 Jahren, sind im Wesentlichen verantwortlich für die stark polarisierte Stimmung und für das instabile Regierungsklima im Lande.

Vor dem „Lateinamerikanischen Frühling“

Zugespitzt hat sich die Situation in dem lateinamerikanischen Staat schon vor 1999 mit der Wahl von Hugo Chávez zum Präsidenten Venezuelas. Längst hatten bereits gewichtige wirtschaftliche und politische Interessen, insbesondere von Seiten der USA (und der internationalen Finanzistitutionen IWF undWeltbank) in Korrespondenz mit einer seit 1958 etablierten oligarchische Elite den Deckmantel einer Schein-Demokratie ins Leben gerufen , die aber keinesfalls die Interessen der großen Mehrheit der venezolanische Bevölkerung erfüllte, sondern stark korrumpiert war. Die daraus resultierende große Kluft zwischen Reich und Arm bedeutete -bis auf wenige punktuelle Ereignisse wie beim sogenannten „Caracazo“ im Jahr 1989  (eine politische Welle von Straßenprotesten und Bekundungen der Unzufriedenheit popularer Bevölkerungsgruppen)- einen weitereren Schritt dazu, aus der geographischen Region definitiv den Hinterhof der USA zu machen. Selbstorganisierungsformen und soziale Bewegungen sowie Andersdenkende, die sich zu dieser Zeit erhoben, wurden  massiv gewaltsam und repressiv verfolgt und ermordet. Soziale Kämpfe in Verbindung mit einen Teil der Intellektuellen im Lande aber versuchten neue Strategien des Widerstandes zu entwickeln, um das sogenannte „demokratische Regime“ (Ein monopolisiertes politisches Zweiparteien-System) ideologisch wie in der Praxiszu verändern oder, im schlimmsten Fall, zu stürzen. Daraus resultierte eine große Krise der politischen Führung (in Form von Persönlichkeiten bzw. Politiker*nnen) die permanent war. Keine politische Partei im Lande, außer der links –oder rechtspopulistische Backslash im Laufe der letzten 42 Jahre, verfügte über ein konkretes politisches Programm und eine politische Agenda. Historisch also wurden vor allem die zivilgesellschaftliche Basisorganisationen und die existierenden sozialen Bewegungen in ihrem Widerstand gelähmt. Ein Paradoxon, das diesen Widersprüchen ein Ventil gab,fand sich in der charismatischer Figur von Hugo Chávez im Jahr1992 in Form eines vorerst gescheiterten Putschversuchs. Die permanent weitergeführten sozialen Kämpfe und der politische Ungehorsam gegenüber der sogenannten „stabilsten Demokratie Lateinamerikas“ wurden allerdings bis heute nicht –so wie gewöhnlich behauptet- durch das politische System kooptiert, sondern sind ziemlich autonom geblieben, was ihre Entscheidungen und Handelsspielräume anbelangt. Sie verstehen sich abseits der großen Korruption und der politischen Machtspiele seit 1998 dezidiert als  eigentlicher revolutionärer „Prozess“, der mit allem Mittel zu untermauern ist.

Was geschah nach der Verfassungsgebenden Versammlung von 1999?

Dieses Moment war entscheidend, um eine der fortschrittlichsten Verfassungen Lateinamerikas zu konstituieren. Tausende Menschen aus den sozialen Bewegungen haben im Kampf und in Form von  selbst eingebrachten Forderungen, wie z.B. für mehr Teilhabe und direkte Partizipation im politischen Entscheidungsprozess, dieser Verfassung ihren Charakter und ihre Essenz verliehen. Es stand nicht nur die Wahl von Hugo Chávez als Präsident auf dem Spiel, sondern ein gesamtes Volk – ein Problem, das durch exogene Einflüsse mit allen Mitteln bekämpft wurde. Gerade das bolivarische Venezuela musste ab 2002 unter einer Politik der Beherrschung mit Hilfe der Medienmonopole und eines Teils des Militärs und der Opposition (rechtskonservative und rechtsextreme Strömungen) leiden, die sich in einen Putschversuch gegen den amtierenden Präsidenten Chávez manifestierte. Auch nach seinem Tod 2013 folgte der gesamte Kontext der Einmischung in Venezuela weiterhin  einer ökonomischen Konjunktur, bedingt durch die  am stärksten wachsende Inflationsrate in der Geschichte des Landes und durch den Verfall der Erdölpreise ab 2014. Diese „Politik der Beherrschung“ zielte auf verschiedene Phasen der institutionellen Putschversuche. Damit wird bis zum heutigen Datum phasenweise versucht, die Institutionen des Staates zu unterminieren und die Unzahl an sozialen Projekten von unten zu boykottieren.

Die „weltberühmten Straßen -Proteste“ bis Ende 2017

Die Straßenproteste der letzten Jahre haben das Leben von mehr als 165 Menschen gekostet. Wie diese Proteste nach außen hin vermittelt werden, steht in direktem Zusammenhang mit einer gezielten und finanzierten „Anti-Venezuela-Propaganda“. Jedoch verlaufen die sozialen Kämpfe der sozialen Bewegungen für ein „Venezuela von unten“ weiter. Davon wird jedoch kaum berichtet, wie Dario Azzellini zurecht einmahnt  (www.azzellini.net). Die Grundlagen einer multilateralen Weltpolitik werden weiter von Großmächten bestimmt. Diese Medienkampagnen werden von Seiten des internationalen Kapitals und der Großunternehmen, von den USA direkt oder durch ein geopolitisches Spiel mit Hilfe der Opposition im Lande finanziert. Der jetzige, aber historisch niemals wirklich abwesende akute Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten ist von außen gesteuert (durch die aktuelle Wirtschaftsblockade der USA), und auch im lateinamerikanischen geopolitischen Kontext spielen andere Staaten, die Venezuela wirtschaftlich und politisch umkippen wollen, mit ihrer „Schmuggelpolitik“ eine wichtige Rolle. Die große Korruption nicht nur in der Regierung, sondern von Seiten der oppositionellen politischen Strömungen, wird oft als Ausrede benutzt, um aus Venezuela „eine Bedrohung für die Weltsicherheit“ zu machen. Es wird auch von einem Ende des progressiven Zyklus in Lateinamerika gesprochen, der angeblich nur in „den großen Fehlern der Linksregierungen“ wurzelt, denen auch „linker Autoritarismus“ oder „Caudillismo“ vorgeworfen wird. Die fragwürdigste dieser Ausreden ist die Haltung, von einer humanitären Krise in Venezuela auszugehen, um die politische und wirtschaftliche Einmischung -sogar eine Militärinvasion- zu rechtfertigen.Unabhängig von der konstruktiven Kritik an der politischen Führung im heutigen Venezuela bestehen die geopolitischen Interessen der USA seit mehr als 185 Jahren Geschichte der Einmischung weiterhin. In keinem Fall geht es hier um Menschenleben, da stets von einem „intentionalem Charakter“ der jetzigen Krisis in Venezuela ausgegangen wird. Hauptsache bleibt, dass die unliebsame Regierung gestürzt wird.In diesem Kontext steht auch ein versuchtes Attentat gegen den jetzigen Präsidenten, Nicolás Maduro Moros, das nichts anderes als die Reaktion eine verzweifelten Opposition darstellt, die keinen anderen Weg mehr sieht,an die Macht zu kommen, außer durch Gewalt, was international die heutige Politik kennzeichnet.

Venezuela als unmittelbare zukünftige „Marionette“ der Großmächte  

Gerade Venezuela entwickelt weiterhin, trotz jedes Versuchs, aus dem ölreichen Land eine unmittelbare zukünftige „Marionette“ der Großmächte zu machen, einen ideologischen Kampf, der sich gegen die gesamte  Entropie im Kontext der Utopien als Antrieb für Veränderungen in ganz Lateinamerika stemmt und der nicht nur in der geographischer Region als Ansatz für einen Widerstand der Völker des Südens in Rebellion spannend wäre, sondern auch darüber hinaus für umfassende Berichte und Nachforschungen taugt. Venezuela tendiert weiterhin dazu, zu rebellieren, im Glauben, dass der Kampf um Selbstbestimmung, um Befreiung zu erlangen, ein ständiger, permanenter Kampf ist. Es ist ein Kampf über Jahrhunderte, der über Generationen hinausgeht. Und dieser hört nicht auf. Gerade jetzt verliert dieser Kampf in Lateinamerika allerdings seine Bedeutung und wird ständig in Frage gestellt. Wie kann eine breite Weltöffentlichkeit diesen destruktiven Tendenzen diskursiv wie praxiologisch entgegen wirken, die kaum etwas davon weiß, was sich wirklich im Süden abspielt? Die internationalen Desinformationskampagnen rund um Venezuela, auch in der Wissenschaft, hinterlassen, was die wahre Rolle der sozialen Bewegungen anbelangt, viele leere Lücken im Hinblick auf ernsthafte Transformationsprozesse und den notwendigen Wissenstransfer darüber. Alles ist also noch lange nicht darüber gesagt oder geschrieben, allem wurde noch lange nicht nachgegangen und alles ist noch lange nicht vermittelt worden. Ein gutes Beispiel, zu dem man weiter forschen  könnte, wären die Frauen-Kollektive, von denen nie berichtet wird und die sich längst eine wahrhafte feminine bzw. feministische Elite an die Macht wünschen. Sie gehen von einer totalen Abschaffung der lateinamerikanischen Patriarchate aus,weil Gleichberechtigung von Mann und Frau nie unter patriarchaler Herrschaft stattfinden kann. Was wissen wir tatsächlich rund um die sogenannte „Comunas“, die Fabrikbesetzungen und die Arbeiterkontrolle, was wissen wir von der gewichtigen Rolle der sogenannten „zu devalorisierenden und bekämpften matrisozialen Familienstrukturen“ und Matriarchatsideologien abseits der Kritik und Einsicht des weißen Feminismus in den USA und Westeuropa? Was wissen wir über die herrschenden oligarchischen politischen Eliten? Was wäre mit einem bolivarischen Prozess ohne Präsident? Mit einer Präsidentin? Weil die eigentliche bolivarische Revolution sich als Prozess der Aneignung der Macht durch das Volk versteht, im einem politischen Kontext, in dem imperiale Politik immer noch zur Tagesordnung gehört, und es weiter üblich ist, Frauen völlig zur Nebensache zu machen.  

 

*Zoraida Nieto es antropologa social y cultural (Universidad de Viena). Igualmente activista politica -feminista y artista medial (Radio ORANGE 94.0/ «The Global Player»). Ha realizado una cantidad variada de trabajos de campo en torno a la mujer en Venezuela y las luchas sociales en esta región geográfica.
Zoraida Nieto ist Kultur -und Sozialanthropologin (Universität Wien). Auch feministische -politische Aktivistin und Medienkünstlerin (Radio ORANGE 94.0/ «The Global Player»). Schwerpunkt ihre zahlreich Feldforschungen: Frauen und sozialen Kämpfe der femininen Kollektive in Venezuela.

 


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Coyuntura_Der gezielte imperialistische Wahn gegen Venezuela_Zoraida Nieto

[:de]Ein Kommentar von Zoraida Nieto, die ihre Meinung und Perspektive zur aktuellen Situation in Venezuela präsentiert.

Zoraida Nieto presenta su opinión y perspectiva acerca de la situación actual de Venezuela.

 


Der gezielte imperialistische Wahn gegen Venezuela

Zoraida Nieto*

Die Massenmedien und der überregionale Einfluss wirtschaftlicher Macht und politischer Projekte, v.a. seitens der USA und West-Europas, sowie die gewichtige Rolle oppositioneller Kräfte auf dem Kontinent gegen die venezolanische Regierung seit mehr als 15 Jahren, sind im Wesentlichen verantwortlich für die stark polarisierte Stimmung und für das instabile Regierungsklima im Lande.

Vor dem „Lateinamerikanischen Frühling“

Zugespitzt hat sich die Situation in dem lateinamerikanischen Staat schon vor 1999 mit der Wahl von Hugo Chávez zum Präsidenten Venezuelas. Längst hatten bereits gewichtige wirtschaftliche und politische Interessen, insbesondere von Seiten der USA (und der internationalen Finanzistitutionen IWF undWeltbank) in Korrespondenz mit einer seit 1958 etablierten oligarchische Elite den Deckmantel einer Schein-Demokratie ins Leben gerufen , die aber keinesfalls die Interessen der großen Mehrheit der venezolanische Bevölkerung erfüllte, sondern stark korrumpiert war. Die daraus resultierende große Kluft zwischen Reich und Arm bedeutete -bis auf wenige punktuelle Ereignisse wie beim sogenannten „Caracazo“ im Jahr 1989  (eine politische Welle von Straßenprotesten und Bekundungen der Unzufriedenheit popularer Bevölkerungsgruppen)- einen weitereren Schritt dazu, aus der geographischen Region definitiv den Hinterhof der USA zu machen. Selbstorganisierungsformen und soziale Bewegungen sowie Andersdenkende, die sich zu dieser Zeit erhoben, wurden  massiv gewaltsam und repressiv verfolgt und ermordet. Soziale Kämpfe in Verbindung mit einen Teil der Intellektuellen im Lande aber versuchten neue Strategien des Widerstandes zu entwickeln, um das sogenannte „demokratische Regime“ (Ein monopolisiertes politisches Zweiparteien-System) ideologisch wie in der Praxiszu verändern oder, im schlimmsten Fall, zu stürzen. Daraus resultierte eine große Krise der politischen Führung (in Form von Persönlichkeiten bzw. Politiker*nnen) die permanent war. Keine politische Partei im Lande, außer der links –oder rechtspopulistische Backslash im Laufe der letzten 42 Jahre, verfügte über ein konkretes politisches Programm und eine politische Agenda. Historisch also wurden vor allem die zivilgesellschaftliche Basisorganisationen und die existierenden sozialen Bewegungen in ihrem Widerstand gelähmt. Ein Paradoxon, das diesen Widersprüchen ein Ventil gab,fand sich in der charismatischer Figur von Hugo Chávez im Jahr1992 in Form eines vorerst gescheiterten Putschversuchs. Die permanent weitergeführten sozialen Kämpfe und der politische Ungehorsam gegenüber der sogenannten „stabilsten Demokratie Lateinamerikas“ wurden allerdings bis heute nicht –so wie gewöhnlich behauptet- durch das politische System kooptiert, sondern sind ziemlich autonom geblieben, was ihre Entscheidungen und Handelsspielräume anbelangt. Sie verstehen sich abseits der großen Korruption und der politischen Machtspiele seit 1998 dezidiert als  eigentlicher revolutionärer „Prozess“, der mit allem Mittel zu untermauern ist.

Was geschah nach der Verfassungsgebenden Versammlung von 1999?

Dieses Moment war entscheidend, um eine der fortschrittlichsten Verfassungen Lateinamerikas zu konstituieren. Tausende Menschen aus den sozialen Bewegungen haben im Kampf und in Form von  selbst eingebrachten Forderungen, wie z.B. für mehr Teilhabe und direkte Partizipation im politischen Entscheidungsprozess, dieser Verfassung ihren Charakter und ihre Essenz verliehen. Es stand nicht nur die Wahl von Hugo Chávez als Präsident auf dem Spiel, sondern ein gesamtes Volk – ein Problem, das durch exogene Einflüsse mit allen Mitteln bekämpft wurde. Gerade das bolivarische Venezuela musste ab 2002 unter einer Politik der Beherrschung mit Hilfe der Medienmonopole und eines Teils des Militärs und der Opposition (rechtskonservative und rechtsextreme Strömungen) leiden, die sich in einen Putschversuch gegen den amtierenden Präsidenten Chávez manifestierte. Auch nach seinem Tod 2013 folgte der gesamte Kontext der Einmischung in Venezuela weiterhin  einer ökonomischen Konjunktur, bedingt durch die  am stärksten wachsende Inflationsrate in der Geschichte des Landes und durch den Verfall der Erdölpreise ab 2014. Diese „Politik der Beherrschung“ zielte auf verschiedene Phasen der institutionellen Putschversuche. Damit wird bis zum heutigen Datum phasenweise versucht, die Institutionen des Staates zu unterminieren und die Unzahl an sozialen Projekten von unten zu boykottieren.

Die „weltberühmten Straßen -Proteste“ bis Ende 2017

Die Straßenproteste der letzten Jahre haben das Leben von mehr als 165 Menschen gekostet. Wie diese Proteste nach außen hin vermittelt werden, steht in direktem Zusammenhang mit einer gezielten und finanzierten „Anti-Venezuela-Propaganda“. Jedoch verlaufen die sozialen Kämpfe der sozialen Bewegungen für ein „Venezuela von unten“ weiter. Davon wird jedoch kaum berichtet, wie Dario Azzellini zurecht einmahnt  (www.azzellini.net). Die Grundlagen einer multilateralen Weltpolitik werden weiter von Großmächten bestimmt. Diese Medienkampagnen werden von Seiten des internationalen Kapitals und der Großunternehmen, von den USA direkt oder durch ein geopolitisches Spiel mit Hilfe der Opposition im Lande finanziert. Der jetzige, aber historisch niemals wirklich abwesende akute Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten ist von außen gesteuert (durch die aktuelle Wirtschaftsblockade der USA), und auch im lateinamerikanischen geopolitischen Kontext spielen andere Staaten, die Venezuela wirtschaftlich und politisch umkippen wollen, mit ihrer „Schmuggelpolitik“ eine wichtige Rolle. Die große Korruption nicht nur in der Regierung, sondern von Seiten der oppositionellen politischen Strömungen, wird oft als Ausrede benutzt, um aus Venezuela „eine Bedrohung für die Weltsicherheit“ zu machen. Es wird auch von einem Ende des progressiven Zyklus in Lateinamerika gesprochen, der angeblich nur in „den großen Fehlern der Linksregierungen“ wurzelt, denen auch „linker Autoritarismus“ oder „Caudillismo“ vorgeworfen wird. Die fragwürdigste dieser Ausreden ist die Haltung, von einer humanitären Krise in Venezuela auszugehen, um die politische und wirtschaftliche Einmischung -sogar eine Militärinvasion- zu rechtfertigen.Unabhängig von der konstruktiven Kritik an der politischen Führung im heutigen Venezuela bestehen die geopolitischen Interessen der USA seit mehr als 185 Jahren Geschichte der Einmischung weiterhin. In keinem Fall geht es hier um Menschenleben, da stets von einem „intentionalem Charakter“ der jetzigen Krisis in Venezuela ausgegangen wird. Hauptsache bleibt, dass die unliebsame Regierung gestürzt wird.In diesem Kontext steht auch ein versuchtes Attentat gegen den jetzigen Präsidenten, Nicolás Maduro Moros, das nichts anderes als die Reaktion eine verzweifelten Opposition darstellt, die keinen anderen Weg mehr sieht,an die Macht zu kommen, außer durch Gewalt, was international die heutige Politik kennzeichnet.

Venezuela als unmittelbare zukünftige „Marionette“ der Großmächte  

Gerade Venezuela entwickelt weiterhin, trotz jedes Versuchs, aus dem ölreichen Land eine unmittelbare zukünftige „Marionette“ der Großmächte zu machen, einen ideologischen Kampf, der sich gegen die gesamte  Entropie im Kontext der Utopien als Antrieb für Veränderungen in ganz Lateinamerika stemmt und der nicht nur in der geographischer Region als Ansatz für einen Widerstand der Völker des Südens in Rebellion spannend wäre, sondern auch darüber hinaus für umfassende Berichte und Nachforschungen taugt. Venezuela tendiert weiterhin dazu, zu rebellieren, im Glauben, dass der Kampf um Selbstbestimmung, um Befreiung zu erlangen, ein ständiger, permanenter Kampf ist. Es ist ein Kampf über Jahrhunderte, der über Generationen hinausgeht. Und dieser hört nicht auf. Gerade jetzt verliert dieser Kampf in Lateinamerika allerdings seine Bedeutung und wird ständig in Frage gestellt. Wie kann eine breite Weltöffentlichkeit diesen destruktiven Tendenzen diskursiv wie praxiologisch entgegen wirken, die kaum etwas davon weiß, was sich wirklich im Süden abspielt? Die internationalen Desinformationskampagnen rund um Venezuela, auch in der Wissenschaft, hinterlassen, was die wahre Rolle der sozialen Bewegungen anbelangt, viele leere Lücken im Hinblick auf ernsthafte Transformationsprozesse und den notwendigen Wissenstransfer darüber. Alles ist also noch lange nicht darüber gesagt oder geschrieben, allem wurde noch lange nicht nachgegangen und alles ist noch lange nicht vermittelt worden. Ein gutes Beispiel, zu dem man weiter forschen  könnte, wären die Frauen-Kollektive, von denen nie berichtet wird und die sich längst eine wahrhafte feminine bzw. feministische Elite an die Macht wünschen. Sie gehen von einer totalen Abschaffung der lateinamerikanischen Patriarchate aus,weil Gleichberechtigung von Mann und Frau nie unter patriarchaler Herrschaft stattfinden kann. Was wissen wir tatsächlich rund um die sogenannte „Comunas“, die Fabrikbesetzungen und die Arbeiterkontrolle, was wissen wir von der gewichtigen Rolle der sogenannten „zu devalorisierenden und bekämpften matrisozialen Familienstrukturen“ und Matriarchatsideologien abseits der Kritik und Einsicht des weißen Feminismus in den USA und Westeuropa? Was wissen wir über die herrschenden oligarchischen politischen Eliten? Was wäre mit einem bolivarischen Prozess ohne Präsident? Mit einer Präsidentin? Weil die eigentliche bolivarische Revolution sich als Prozess der Aneignung der Macht durch das Volk versteht, im einem politischen Kontext, in dem imperiale Politik immer noch zur Tagesordnung gehört, und es weiter üblich ist, Frauen völlig zur Nebensache zu machen.  

 

*Zoraida Nieto es antropologa social y cultural (Universidad de Viena). Igualmente activista politica -feminista y artista medial (Radio ORANGE 94.0/ «The Global Player»). Ha realizado una cantidad variada de trabajos de campo en torno a la mujer en Venezuela y las luchas sociales en esta región geográfica.
Zoraida Nieto ist Kultur -und Sozialanthropologin (Universität Wien). Auch feministische -politische Aktivistin und Medienkünstlerin (Radio ORANGE 94.0/ «The Global Player»). Schwerpunkt ihre zahlreich Feldforschungen: Frauen und sozialen Kämpfe der femininen Kollektive in Venezuela.


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